Kaum zu glauben, aber bisher wurden schwere Verkehrsübertretung nur lokal gespeichert. Wurde jemand mit Alkohol am Steuer in Lüttich gefasst und später wieder mit Alkohol am Steuer in Charleroi, so hatten Staatsanwaltschaft und Polizeigericht davon keine Ahnung. Denn die Angaben wurden nur pro Bezirk gesammelt, nicht darüber hinaus.
Bei der zweiten Verurteilung fiel die Strafe für den Verkehrssünder - in diesem Fall also ein Wiederholungstäter - zu gering aus. Das soll sich nun grundlegend ändern. Die Behörden verfügen jetzt über eine nationale Datenbank mit allen Verkehrsübertretungen seit 1996.
Justizministerin Annemie Turtelboom hat am Dienstag den Startschuss dafür gegeben. Verkehrssünder sollen dank des neuen Systems auch schneller vor Gericht erscheinen - zwei Monate nach der Übertretung. Bisher waren es neun Monate. Die Strafgerichte des Landes verfügen noch nicht über eine solche Datenbank.
Illustrationsbild: belga