Bereits am Montag hatte Ministerpräsident Rudy Demotte Gespräche mit der Unternehmensleitung geführt.
Nach dem Treffen zwischen Unternehmensleitung und Regierung am Montagabend herrschte Funkstille. Grund für das Gespräch waren die Zukunftsaussichten für Lüttich. Was hat der Konzern mit dem Stahlbecken vor? Wie steht es um die Arbeitsplätze?
Antworten auf diese Fragen wollten die wallonischen Minister direkt von der ArcelorMittal-Direktion erhalten. Offenbar gab es positive Antworten. Der Stahlriese will weiter investieren - 138 Millionen Euro für neue Kaltwalzwerke in Lüttich. Im Gegenzug müssen aber die Sozialverhandlungen über das Ende der Warmstahlproduktion zu Ende geführt werden.
Nach dem Aus für die letzten beiden Hochöfen in Lüttich sollen 800 Arbeitsplätze gestrichen werden. Ein Schlichter hatte Unternehmensleitung und Gewerkschaften dazu gebracht, die gescheiterten Beratungen in dieser Woche wieder aufzunehmen.
Bei den Verhandlungen mit der wallonischen Regierung hatte ArcelorMittal noch einmal bekräftigt, die Hochöfen in Lüttich stillzulegen. Das berichten mehrere Zeitungen. Außerdem ist das Interesse am Schicksal der Stahlindustrie auch außerhalb von Lüttich groß.
So haben Beschäftigte von ArcelorMittal zwei Stunden lang die TGV-Verbindung Metz-Luxemburg blockiert. Sie verlangen Informationen über die Pläne, die ArcelorMittal mit dem Standort Florenge in Lothringen hat.
Archivbild: Eric Lalmand (belga)