Nach Einführung des sogenannten Belästigungs-Bußgeldes in Brüssel vor drei Monaten haben die Behörden schon 69 Mal Strafzettel wegen sexueller Belästigung von Frauen und wegen gewalttätiger Übergriffe auf Homosexuelle ausgestellt. Dies hat der Bürgermeister Freddy Thielemans (PS) in der Stadtratssitzung vom Montag bekannt gegeben.
Das Bußgeld wurde eingeführt, nachdem es zu einer Häufung von Attacken auf Schwule in der Hauptstadt gekommen war. Im März 2012 hatten Polizei, Staatsanwaltschaft und die Gemeinden Brüssel und Ixelles eine Abmachung getroffen, um das Anwendungsgebiet der administrativen Strafen auf diesen Tatbestand auszuweiten. Im Juli hatte ein Dokumentarbericht von Sofie Peeters über das Phänomen der Anpöbelungen mit sexistischem Hintergrund von Frauen (“Femme de la rue”) für Aufsehen gesorgt.
Die Polizei machte keine Angaben darüber, in wie vielen Fällen die Geldstrafe wegen Homosexuellenfeindlichkeit beziehungsweise wegen Übergriffen auf Frauen verhängt wurden. Die Strafen gehen von 75 bis 250 Euro.
belga