Bahnreisende müssen sich am 3. Oktober auf hunderte Zugausfälle einstellen. Wenn die Gewerkschaften ernst machen, droht an dem Tag der komplette Bahnverkehr still zu liegen - und zwar belgienweit.
Hintergrund für die Aktion sind die festgefahrenen Beratungen über die Zukunft der SNCB.
Nach dem Willen des Ministers für öffentliche Betriebe, Paul Magnette, soll die heutige holprige dreiteilige Gruppe aus Holding, Infrabel und SNCB künftig vereinfacht und durch eine zweiteilige Struktur ersetzt werden: auf der einen Seite die eigentliche Eisenbahngesellschaft SNCB und auf der anderen Seite der Netzbetreiber Infrabel - der für Schienennetz und Bahnhöfe zuständig sein würde.
Die zweiteilige Struktur sei wegen einer europäischen Verordnung über die Liberalisierung des Personenverkehrs notwendig. Die Gewerkschaften finden das zu kompliziert und fordern ein einziges integriertes Unternehmen - so soll die Zusammenarbeit zwischen den Diensten verbessert werden.
Die SNCB-Gruppe beschäftigt fast 40.000 Mitarbeiter. Die belgische Bahn befördert jeden Tag fast eine Million Zugreisende.
Bild: Eric Vidal (belga)