Gemeinsam mit Regierungschef Peeters befürchtet Bourgeois Imageschäden für Flandern.
Bourgeois reagiert damit auf einen Artikel in der einflussreichen Zeitung "International Herald Tribune", in dem der Begriff eines nicht gewalttätigen Faschismus fällt. In einer Reportage der Zeitung heißt es, wenn Belgien von der Landkarte verschwinde, habe das mit Städtchen wie Liedekerke zu tun.
Liedekerke war in die Schlagzeilen geraten, nachdem das Kollegium einen Beschluss erließ, der die Aufseher des gemeindeeigenen Spielplatzes ermächtigt, anderssprachigen Kindern den Zugang zu verwehren.
Die Bestimmung musste anschließend auf Weisung des flämischen Innenministers zurückgezogen werden.
Der flämische Ministerpräsident Peeters kündigte heute an, morgen mit den flämischen Mitgliedern des Europarates zusammenzutreffen und mit ihnen die Image-Frage zu erörtern.
Gestern war der Leiter einer Delegation des Europarates zu dem Schluss gekommen, in 3 Brüsseler Randgemeinden sei die kommunale Demokratie gefährdet. Es sei schwer mit der europäischen Charta zu vereinbaren, wenn Bürger, die in einer Gemeinde die Mehrheit stellen, sich im Gemeinderat nicht in ihrer Sprache äußern dürften, auch deshalb, weil viele Bürger die Debatten im Gemeinderat nicht verstünden und somit von der kommunalen Demokratie ausgeschlossen seien.
Der flämische Innenminister Keulen nannte die Herangehensweise der Delegation "absurd", da sie nicht der Sprachgesetzgebung Rechnung trage, die überdies föderaler Natur sei.
Flandern will Image verbessern
Der flämische Regionalminister für Außenbeziehungen, Geert Bourgeois, NV-A, will einen Beamten damit beauftragen, auf internationaler Ebene Kommunikationspolitik zu betreiben.