Nach seiner misslückten Ausweisung wies der Mann aus Kamerun Spuren von Gewalteinwirkung auf. Das hat die Leitung des Asylbewerberzentrums zugegeben. Allerdings nuancierte sie die Sache mit der Feststellung, dass das Anlegen von Handschellen sowieso Spuren hinterlassen könne. Der Afrikaner hatte sich der Polizei widersetzt, als diese ihn zur Rückführung in die Heimat ins Flugzeug setzen wollte. Am kommenden Montag sollte ein neuer Rückführungsversuch unternommen werden. Weil der abgewiesene Asylbewerber dies wusste, beging er Selbstmord. Sein Anwalt hat den belgischen Staat für den Freitod verantwortlich gemacht. Die Staatsanwaltschaft ist mit der Angelegenheit befasst.
Die frankophonen Sozialisten haben unterdessen dringend ein Moratorium für Ausweisungen verlangt. Dies müsse für alle Personen gelten, die die Bedingungen für eine Regularisierung in Belgien erfüllten, so Parteipräsident Di Rupo. Er rief die Behörden auch zu einem Mindestmass an Menschlichkeit auf.
Selbstmord eines afrikanischen Asylbewerbers hat möglicherweise ein juristisches Nachspiel
Der gestrige Selbstmord eines afrikanischen Asylbewerbers im Abschiebelager Merksplas in der Provinz Antwerpen hat möglicherweise ein juristisches Nachspiel.