Die Kontrolleure hatten es schon vermutet: Da der Stahlkessel von Tihange2 baugleich mit dem von Doel 3 ist, waren sie davon ausgegangen, dass die Materialfehler erneut nachgewiesen werden. Erste Untersuchungen zeigen auch an der Stahlwand vom Reaktor 2 in Tihange feine Risse.
Der Abschlussbericht von Betreiber Electrabel folgt kommende Woche, erklärt Karina De Beule von der Atomaufsichtsbehörde FANK. Möglicherweise muss auch Tihange 2 abgeschaltet bleiben.
In Doel prüfen Experten derzeit, wie sich das Problem mit den feinen Rissen beheben lässt. Eine Gefahr bestehe vorerst nicht, da die Reaktoren heruntergefahren worden seien. Die Risse in der Stahlwand der Reaktorkessel werden auf einen Konstruktionsfehler des niederländischen Herstellers zurückgeführt.
Ob der Ausfall von Doel 3 und Tihange 2 Folgen für die Versorgungssicherheit hat, ist nicht eindeutig geklärt. In den beiden Reaktoren wird rund ein Fünftel des belgischen Stroms produziert.
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