Seit bekannt wurde, dass der französische Multimilliardär Bernard Arnault die belgische Nationalität beantragt hat, um - so wird vermutet - vom belgischen Steuersystem zu profitieren, steht die Besteuerung der Reichen in Belgien im Mittelpunkt des Interesses.
Ausgehend von ihrer Überzeugung, dass Löhne und Gehälter bei uns zu hoch besteuert werden, während die Einkünfte aus Kapitalanlagen steuerlich verschont bleiben, wollen die frankophonen Sozialisten bei den kommenden Haushaltsberatungen den Vorschlag einer Vermögenssteuer in Belgien erneut auf den Tisch legen.
Von liberaler Seite wird diese Iniative jedoch bereits im Keim erstickt. Im RTBF-Fernsehen betonte Minister Vincent Van Quickenborne von den flämischen Liberalen, eine Steuer auf Vermögen oder auf den Mehrwert von Aktien komme mit seiner Partei nicht in Frage - dann werde es eben keine Regierung mehr geben.
Ablehnend äußerte sich ebenfalls MR-Außenminister Didier Reynders, der daran erinnerte, dass die Sozialisten diese Vorschläge bereits bei der Regierungsbildung gemacht hätten und man damals wegen des liberalen Widerstands darauf verzichtet habe, sie ins Regierungsprogramm aufzunehmen. Und an der liberalen Haltung in dieser Frage habe sich nichts geändert.
Bild: Bruno Fahy (belga)