
Dass wir in Belgien unsere Energie teuer bezahlen, ist hinlänglich bekannt. Daran könnte sich jedoch ab dem kommenden Jahr etwas ändern, beziehungsweise sich aus der Sicht des Kunden zum Guten wenden.
Konkret könnte unsere Rechnung für Strom und Gas um etwa 20 Prozent günstiger werden. Das wäre für die meisten belgischen Haushalte eine Einsparung von 450 bis 500 Euro pro Jahr.
Zurzeit sind die Gas- und Strompreise in Folge einer Entscheidung der Föderalregierung zwar blockiert, doch dieser Preisstopp läuft Ende des Jahres aus.
Wenn bis dahin an der Preisberechnungsmethode der Energielieferanten in Belgien nichts geändert wird, werden Gas- und Strom erneut wesentlich teurer, denn ihr Preis wird bei dem derzeitigen System auf der Grundlage des Ölpreises berechnet, und der ist seit Januar 2011 um 40 Prozent gestiegen. Dagegen ist der Gaspreis an den internationalen Börsen weitgehend stabil geblieben.
Zum alten Berechnungssystem zurückkehren würde die Energierechnungen hierzulande künstlich in die Höhe treiben, erläutert Laurent Jacquet, Sprecher der Energieregulierungsbehörde CREG. Um einer solchen Entwicklung vorzubeugen, schlägt die CREG eine neue Berechnungsmethode vor, die höchstwahrscheinlich bei den Energielieferanten auf wenig Gegenliebe stoßen wird.
"Die beste und ehrlichste Referenz zur Festlegung des Strom-und Gaspreises besteht nicht darin, sich am Kohle- oder Ölpreis zu orientieren, sondern an den Preisen, die für Gas und Strom an den internationalen Börsen gehandelt werden", erklärt Jacquet. Diesem Vorschlag zufolge würden die belgischen Energierechnungen nächstes Jahr um bis zu 500 Euro billiger werden.
Vande Lanotte: Konsens in der Regierung
Ob es tatsächlich dazu kommt, hängt davon ab, ob die Föderalregierung die vorgeschlagene Berechnungsmethode akzeptiert. Jedenfalls steht Wirtschaftsminister Vande Lanotte dem Vorschlag der Energieregulierungsbehörde sehr positiv gegenüber.
"Ich denke, dass es in der Regierung einen ausreichenden Konsens gibt, um das von der CREG vorgeschlagene System anzuwenden. Wir müssen allerdings den Energielieferanten genügend Zeit geben, sich der Neuerung anzupassen", sagt der Wirtschaftsminister.
Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Lieferanten (allen voran Electrabel) gegen diesen Vorschlag Sturm laufen werden. Sie werden argumentieren, dass sie bei diesem System die Energie möglicherweise mit Verlust verkaufen müssen, sodass die Bevorratung des Landes in Gefahr kommen könnte. Spätestens gegen Jahresende wird die Regierung in diesem Interessenkonflikt als Schiedsrichter auftreten müssen. Aus der Sicht der Verbraucher kann man nur hoffen, dass sie dann dem Vorschlag der Regulierungsbehörde CREG zustimmen wird.
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Die Förderalregierung wird mit Sicherheit nichts unternehmen um den Strompreis zu stabilisieren (von einer Senkung gar nicht zu reden). Es wird so ablaufen dass die Regierung das Monopol des Stromgiganten aufrecht erhält, da der Staat ja durch Steuern den kleinen Mann weiter abzocken kann und die steigenden Rohölpreise als Grund vorschieben kann.
Wer gibt uns denn Zeit, uns an neue Bedingungen , sprich Preiserhöhungen, anzupassen???
Wir bekommen die Preise vorgesetzt und haben diese zu bezahlen.
Ich bin sicher, dass es den Energielieferanten nicht weh tun wird, wenn die Preise zu Gunsten der Verbraucher angepasst werden. Vielleicht heißt bei denen "Verlust" ja nichts anderes als weniger Gewinn. Und die Steuern, die der Staat vielleicht weniger bekäme, holt er an anderer Stelle wieder, nämlich wenn durch nicht laufend steigende Lebenshaltungskosten die Kaufkraft erhalten bleibt.