Strafgefangene in Belgien schlucken wesentlich mehr Psychopharmaka als die restliche Bevölkerung. So nimmt jeder fünfte Häftling Antipsychotika. Das sind 14 Mal mehr Menschen als im Vergleich zum Landesdurchschnitt. 16 Prozent nehmen Antidepressiva. Diese Zahlen veröffentlicht heute "De Standaard".
Für den ungewöhnlich hohen Konsum von Psychopharmaka unter Strafgefangenen gibt es nach Angaben aus dem Gefängniswesen zwei Gründe.
Zum einen seien unter den Häftlingen mehr Menschen mit angegriffener Gesundheit. Viele würden während der Haft zum ersten Mal psychiatrisch behandelt. Zum anderen begünstige der Freiheitsentzug den Ausbruch von psychischen Krankheiten.
vrt/rtbf/b/sh - Archivbild: belga