2014 sei das Spiel zu Ende, so De Wever. Nach den kommenden Kommunalwahlen sei es an der Zeit, das Land auf den Wechsel vorzubereiten und mit den Frankophonen Gespräche über den Konföderalismus aufzunehmen.
De Wever und seine Partei wollen mehrere Staaten unter einem gemeinsamen Dach. Die NVA im Norden und die PS im Süden stünden im totalen Gegensatz zueinander, so der NVA-Chef.
De Wever zeigte sich optimistisch, dass seine Partei als Siegerin aus den Parlamentswahlen hervorgehen werde. Dann werde es große Umwälzungen geben.
rtbf/cd - Bild: Kristof Van Accom (belga)
so ganz komme ich bei dem rattenfänger nicht mit. vor einiger zeit wollte er belgien splitten.
nun spricht er seit geraumer zeit von einer konförderation.
was stellt der kerl sich darunter vor?
gibt es überhaupt einen großen unterschied zwischen einer förderation
oder einer konfördaration??
das weiß wahrscheinlich nur der rattenfänger selbst.
ich kann zwar irgendwie verstehen das flamen und wallonen nicht sonderlich gut
zu einander passen.
aber die flamen werden doch nicht wirklich glauben, das sie nach einem split
nicht mehr für die wallonie zahlen müssen. das ganze geht dann über die eu
weiter.
In einer Föderation bestimmt der Föderalstaat, was die Teilstaaten machen dürfen, in eine Konföderation bestimmen die Teilstaaten, was sie gemeinsam tun wollen. Im Wesentlichen ist es der Blickwinkel, der sich ändert.
Wenn ich das richtig verstehe, dann wird die Uneinigkeit der Teilstaaten im Fall einer Konföderation eher zu als abnehmen. Im Klartext heißt das wiederum das De Wever eine Spaltung Belgiens immer noch im Hinterkopf hat. Und das beweist das dieser Mann immer noch Brandgefährlich ist. Das sollte den Flamen aber auch jemand im >KLartext sagen. Denn gerade dieses Unwissen nützt De Wever gnadenlos aus. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, das die Flamen mit einer Spaltung Belgiens auch nicht einverstanden waren, sie hatten De Wever nur gewählt weil sie seine genauen Pläne nicht kannten. Der letzte Kommentar bezieht sich auf die Regierungskrise vor knapp 2 Jahren.
Gerd Melchior: das sehe ich ähnlich wie Sie. Ich habe mir die letzten Tage den Kopf darüber zerbrochen, wie eine "Konföderation Belgien" wohl in der Praxis aussehen würde bzw. könnte. Und ich komme nicht umhin, immer wieder festzustellen, das dieser Plan nur ein Schritt in Richtung auf das Ende Belgiens ist. Zugegeben, ein sehr raffinierter Schritt, der zunächst einmal den Belgiern eine Lösung oder Entspannung der Lage vortäuschen soll. So nach dem Motto: wenn wir das machen, dann herrscht endlich Ruhe.
Irrtum! Man muss sich schon die Mühe machen, nicht nur die Worte Herrn De Wevers zu hören sondern sich nach seinen wirklichen Absichten und Beweggründen fragen. Mir kommt es manchmal so vor, das es ihm nicht so unbedingt um das Wohl Flanderns und der Flamen geht sondern das er eigene, persönliche Ziele mindestens genauso verfolgt, welcher Natur auch immer.
2014 wird sich für Belgien sicherlich vieles ändern und ich kann mir vorstellen, nicht nur zum Guten für De Wevers Absichten. Auch in Flandern informieren sich die Menschen und es gibt nichts Schlechteres für die N.VA als gut informierte Wähler, die auch über den Tellerrand hinaus schauen und über eine Zeit nach Belgien nachdenken.
Ich wage sogar zu behaupten, das die N.VA im Falle einer Spaltung Belgiens letzlich den Erwartungen nicht gewachsen sein wird und die Menschen sich massenhaft von ihr abwenden werden.
Brandgefährlich ist nicht Bart De Wever, sondern die PS. Diese total korrupte Partei, die die Wallonie zum Armenhaus heruntergewirtschaftet hat, gefährdet durch ihr Verhalten die Einigkeit Belgiens und die Demokratie.
Das sehe ich genauso. Die Aufteilung Belgiens in Gemeinschaften und Regionen war ja auch eine wallonische Idee und keine flämische, ebenso eine erste Ausbreitung der Befugnisse. De Wever sagt auch ganz deutlich : wenn die Wallonen weiterhin in dem PS-System leben wollen, bitte schön, dies ist ihr demokratisches Recht, nur muss man den Flamen dafür nicht die Rechnung präsentieren. Den (bisher) letzten grossen Schritt zur Spaltung Belgiens haben ausgerechnet der König und Di Rupo gemacht indem sie die NVA ins Abseits drängten und eine Koalition der willigen (sprich : käuflichen) bildeten. Den Erfolg sieht man bereits : die NVA vereint in Umfragen auf sich mehr Stimmen als alle flämischen Regierungsparteien zusammen. Wenn nicht noch etwas Entscheidendes passiert, dann war's das wohl mit Belgien (à la Papa socialiste).
Ich denke man sollte die ganze Sache etwas mehr nüchtern und mit gesundem Menschenverstand betrachten. Das Belgienbild der Deutschsprachigen ist nicht als ein "Traumland", was es eigentlich nie gegeben hat, mit einem guten König an der Spitze, einer tollen Fussballmannschatft und wohlschmeckenden Fritten. Seit es Belgien gibt, hat es Spannungen gegeben zwischen Flamen und Wallonen. Der belgische Einheitsstaat hat in Wirklichkeit nie richtig funktioniert.
Was da als Spaltung Belgiens dramatisch heraufbeschworen wird, ist nicht anderes als ein Dezentralisierungsprozess, den es auch in anderen Ländern gibt. In Frankreich und Grossbritanien bekommen auch die einezelnen Landesteile mehr Befugnisse.
Selbst wenn Flamen und Wallonen eines Tages in zwei verschiedenen Staaten leben, so sind und bleiben sie Nachbarn, die auf irgendeine Art und Weise zusammenleben und auch zusammenarbeiten können und müssen. Auch als der Kongo unabhängig wurde, ging die Zusammenarbeit mit Belgien weiter, bis heute.
Bart de Wever sollte man nicht wichtiger nehmen als er in wirklichkeit ist. Wenn er wirklich die Mehrheit der flämischen Stimmen bekommt und seine Ziele verwirklichen will, so muss auch er verhandeln.
Und sollte es wirklich zu einer grossen Staatskriese kommen, so glaube ich, würde Frankreich auf Seiten der Französischsprachigen eingreifen und eine geordnete Trennung der beiden Landesteile überwachen.
Vor genau 100 Jahren schrieb Jules Destrée sein Manifest "Lettre au Roi" mit dem berühmten Satz : "Sire, il n'y a pas de Belges mais des Wallons et des Flamands". Auch an den Brüsselern ließ er kein gutes Haar, da die sich nicht entscheiden konnten bzw. wollten, zu welcher Gruppe sie gehören... Was hätte der liebe Destrée wohl über die Deutschsprachigen geschrieben, wenn wir 1912 schon zur "chère patrie" gehört hätten...? 😉