Um die derzeitige Überbelegung der belgischen Haftanstalten in den Griff zu bekommen, werden in den kommenden 4 Jahren gut 2.500 zusätzliche Plätze in Gefängnissen oder ähnlichen Einrichtungen entstehen. Davon werden 126 für jugendliche Straftäter in Achêne vorgesehen und 290 weitere in spezialisierten Strafanstalten in Antwerpen und Gent. Die Vollzugsanstalt in Achêne wird das wallonische Gegenstück zur flämischen Jugendstrafanstalt in Everberg. In Dendermonde wird eine neue Haftanstalt mit 444 Plätzen gebaut. Außerdem ist bis zum Jahre 2012 der Bau jeweils eines Gefängnisses in Flandern, Wallonien und Brüssel mit jeweils 300 Plätzen geplant. Die Standorte stehen noch nicht fest. Zur Finanzierung der Gebäude will die Regierung auf Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft zurückgreifen.
Neben den Neubauten sind auch Umbauten an bestehenden Justizvollzugsanstalten vorgesehen. So soll das Brüsseler Saint-Gilles-Gefängnis dahingehend umgebaut werden, dass 266 Zellen hinzu kommen.
Justizminister Vandeurzen erinnerte daran, dass die belgischen Haftanstalten derzeit zu mehr als 17 Prozent überbelegt sind. Auf 8.422 verfügbare Plätze kommen 9.778 Häftlinge. Außerdem seien viele Haftanstalten weit in die Jahre gekommen, weil sie zum Teil aus dem 19. Jahrhundert stammen.
Masterplan für die belgischen Gefängnisse verabschiedet
Die Regierung Leterme hat einen so genannten Masterplan für die belgischen Gefängnisse verabschiedet.