Der Automobilverband Touring fordert, dass jetzt auch Belgien nachzieht und seine Geschwindigkeitsbegrenzung erhöht. Die zuständigen Behörden allerdings sind dagegen.
Das IBSR - Belgiens Institut für die Verkehrssicherheit führt Sicherheitsgründe an: Setzt man das Tempolimit hoch, kommt es zu mehr tödlichen Unfällen. 130 Stundenkilometer statt 120 heißt: 25 Verkehrstote mehr pro Jahr. Außerdem seien die belgischen Autobahnen dafür nicht geeignet: Zu viele Auf- und Abfahrten, sehr viel Frachtverkehr. Das heißt auch viele langsame Verkehrsteilnehmer.
Neben dem IBSR ist auch der flämische Automobilverband VAB gegen eine Erhöhung des Tempolimits auf belgischen Autobahnen, erklärt der Sprecher Maarten Matienko. Tempo rauf heißt mehr Unfälle, so der Experte. Der zuständige Staatssekretär Melchior Wathelet will ebenfalls nichts von einer Höchstgrenze von 130 Stundenkilometern auf belgischen Autobahnen wissen. Er erklärte dazu nur lapidarisch: "Wir haben derzeit andere Probleme“.
Touring für Tempoerhöhung
Belgiens größter Automobilverband Touring sagt ganz einfach: Wenn in Luxemburg, Frankreich und jetzt auch in den Niederlanden Höchsttempo 130 gilt - auch auf vielen deutschen Autobahnen, dann können unsere Nachbarn sich nicht alle vertun. Da muss was dran sein, so Touring.
Übrigens: Die Einführung von Tempo 130 war in Holland sehr umstritten. Auch da gab es Warnungen wegen der Sicherheit und der höheren Umweltbelastung. Studien haben dort aber ergeben, dass 130 den Verkehr flüssig macht und das Unfallrisiko nicht unbedingt steigt. Deswegen bleibt Touring bei seiner Forderung: Tempolimit rauf auf den Autobahnen.
Die zuständigen Behörden wollen bei der Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern bleiben und machen nicht den Eindruck als würden sie auf die Argumente von Touring eingehen. Das Institut für Straßenverkehrssicherheit fügt noch hinzu: Wir haben schon längst Tempo 130 auf den belgischen Autobahnen. Denn jedem ist bekannt, dass die Polizei erst ab 128 Stundenkilometer blitzt. Sprich: Wer bis zu 127 fährt - da wo 120 erlaubt ist, fällt nicht in die Radarfalle.
Archivbild: Uwe Zucci (epa)