Not macht erfinderisch. Weil die belgischen Haftanstalten aus allen Nähten platzen, hatte die belgische Regierung Anfang 2010 die Niederlande um Hilfe gebeten, um dort ein ausgedientes Gefängnis samt Personal zu mieten.
Eigentlich nur für ein Jahr. Doch weil der Bau neuer Gefängnisse - unter anderem in Haren und Marche-en-Famenne - nicht so schnell vorankommt wie geplant, wurde die Maßnahme am Freitag bis mindestens Ende 2013 verlängert.
Vor Ort in Tilburg machte sich Justizministerin Annemie Turtelboom selbst ein Bild der Lage. Sie spricht von einer guten Zusammenarbeit zwischen Belgien und Holland.
650 Gefangene aus Belgien sitzen ihre Strafe derzeit in Tilburg ab. Für Miete und Personal zahlt Belgien 40 Millionen Euro im Jahr. Der zuständige niederländische Staatssekretär Fred Teeven sagte: Sollte es zu weiteren Engpässen kommen - in den Niederlanden stünden noch andere Haftanstalten bereit zur Aufnahme belgischer Gefangener.
Bild: Dirk Waem (belga)