Seinen Strom- oder Gasanbieter wechseln: Das geht heute ganz einfach. Und immer mehr Belgier tun das auch.
Größter Verlierer ist dabei der Energieriese Electrabel. Offiziellen Zahlen zufolge verliert der Betrieb allein in Flandern täglich 600 Kunden - im vergangenen Jahr waren es über 200.000.
Die Talfahrt nimmt zu: Denn von Januar bis Juni sind noch einmal so viele Kunden zur Konkurrenz gewechselt.
„Die Verbraucher sind jetzt wachgerüttelt“, sagt Dirk Van Evercooren von der flämischen Energiemarkt-Regulierungsbehörde Vreg. Er glaubt nicht, dass die Bereitschaft zum Anbieterwechsel bereits einen Höhepunkt erreicht hat. Im Gegenteil: Die Menschen schauen jetzt bewusst auf die Strom- und Gaspreise und sind bereit, zu einem preisgünstigeren Versorger zu wechseln, so Van Evercooren.
Hinzu kommt, dass die aktuellen Zahlen für Brüssel und die Wallonie noch nicht vorliegen. Auch hier gehen Experten davon aus, dass zehntausende Kunden dem historischen Energieversorger Electrabel den Rücken gekehrt haben. Trotz Preissenkung, die Electrabel im April über Nacht eingeführt und im Anschluss großflächig beworben hatte. Die Verbraucher wechseln übrigens massiv zu kleinen Anbietern wie Essent, Lampiris und Eneco - die ihre jeweiligen Anteile am Strom- und Gasmarkt im Vergleich zum Vorjahr teilweise verdoppelt haben.
Die flämische Energieministerin Freya Van den Bossche freut sich über das neue Selbstbewusstsein der Kunden. So lasse sich nämlich am meisten sparen. Wer zum günstigsten Strom- und Gasanbieter wechsele, könne bis zu 500 Euro im Jahr sparen. Experten hoffen jetzt, dass der steigende Konkurrenzdruck auf dem Markt - endlich - für sinkende Verbraucherpreise sorgen wird.
Tipps und Informationen zum Anbieterwechsel
In der Wallonie: http://www.cwape.be
In Brüssel: http://www.brugel.be
In Flandern: http://www.vreg.be/doe-de-v-test-voor-gezinnen
Verbraucherschutzzentrale Ostbelgien: http://www.vsz.be
Bild: Virginie Lefour (belga)
Vielleicht sollte die oberste Etage von Electrabel sich mal Gedanken machen, was Kundenfreundlichkeit bedeutet, jetzt wo die Verbraucher wachgerüttelt werden!
2x im Jahr den Zählerstand ablesen, damit sie Strom vom Verbraucher geschenkt bekommen sollen, und diesen sogar als verbraucht berechnen, gehört in meinen Augen nicht dazu!
Dies geschieht vielen Benutzern einer Photovoltaikanlage!
Beispiel: Stand Juni 2011 = 10000kw / Stand November 2011 (Inbetriebnahme der Anlage) = 14000kw / Stand Juni 2012 = 13500kw -> Electrabel berechnet einen Verbrauch von 4000kw! Ich habe in der Schule anders rechnen gelernt ...