In Fleurus bei Charleroi sorgt die Entdeckung von radioaktivem Abfall in einem stillgelegten Betrieb für Aufregung. Das US-Unternehmen "Best Medical", das im Mai in Konkurs gegangen war, hat größere Mengen Strontium 90 hinterlassen. Inspektoren stellten insgesamt 16 Flaschen sowie 180 Müllsäcke mit dem Spaltprodukt sicher.
Das Unternehmen war auf die Herstellung medizinischer Geräte spezialisiert. Weil darin radioaktive Stoffe verwendet werden, hatte das Unternehmen Räumlichkeiten im IRE, im Institut für Radioelemente in Fleurus bei Charleroi, angemietet.
Der Abfall wurde in einen Stahlbehälter eingeschlossen. Dadurch bestehe gegenwärtig keine Gefahr für die Außenwelt, sagte der Direktor des Instituts für Strahlensicherheit, De Roovere. Er widersprach auch Darstellungen, ein Inspektor sei verstrahlt worden. Es bestehe kein Grund zu dramatisieren, wenngleich man sich solche Sachen nicht wünsche. Jetzt gelte es, das ganze Gebäude zu inspizieren und gegebenenfalls zu sanieren.
Die Kosten dafür werden auf 40 Millionen Euro geschätzt. Doch ist die alte Direktion über alle Berge. Und ein potentieller Übernahmekandidat dürfte wenig geneigt sein, erstmal für die Sanierung aufzukommen. Bleibt also nur die öffentliche Hand. Zuständig für die Lagerung von radioaktiven Abfällen ist die so ONDRAF. Und hier hieß es, mit der Entsorgung der Abfälle könnte schon in einem Monat begonnen werden. Allerdings könnte die Operation insgesamt bis zu sieben Jahre dauern, da der Müll unter anderem erst einmal sortiert werden müsse. Man verfüge aber in jedem Fall über das nötige Geld für die Sanierung, hieß es bei der ONDRAF.
belga/vrt/jp/fs - Bild: Virginie Lefour (belga)