Belgien ist die Dexia-Akte nicht los. Möglicherweise braucht die marode Restbank noch dieses Jahr frisches Kapital, um die schweren Verluste auszugleichen. Notenbankchef Luc Coene spricht von bis zu zehn Milliarden Euro, um das Geschäftsjahr 2012 abzuschließen.
Für die Föderalregierung ist das keine gute Neuigkeit: Die Dexia-Restbank belastet die Staatsfinanzen ohnehin schon mit Milliarden schweren Garantien. Noch ist unklar, wo die zusätzlichen Mittel für eine mögliche Rekapitalisierung herkommen sollen.
Die Dexia-Restbank war nach dem Zerfall der belgisch-französischen Bankengruppe entstanden. Dexia gilt als erstes Opfer der europäischen Schuldenkrise.
Was die belgische Wirtschaft angeht, zeichnet Luc Coene kein positives Bild. Problematisch seien vor allem die vielen Firmenschließungen in Flandern. Für 2012 rechnet er jetzt - statt eines leichten Wachstums - eher mit einer Nullrunde der Wirtschaft oder sogar mit einem kleinen Rückgang.
soir/echo/akn - Archivbild: Bruno Fahy (belga)