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Desso: "Traum-Abkommen" entwickelt sich zum Flopp

08.08.201213:07

In Flandern sorgt der kuriose Ausgang eines Sozialkonflikts für Diskussionsstoff. Beim Kunstrasen-Hersteller Desso in Dendermonde waren ursprünglich 79 Arbeitsplätze bedroht.

Die Gewerkschaften hatten aber die Direktion zum Umdenken gebracht und über kreative Lösungen das Soziale Blutbad verhindert. Die Gewerkschaften dachten schon, Geschichte geschrieben zu haben, doch hat das Personal besagtes Abkommen dann überraschend verworfen. Jetzt zeigt alle Welt mit dem Finger auf die Desso-Mitarbeiter.

Wie aus einem "Traum-Abkommen" ein Flopp wird...

"Traum-Abkommen", so hatten Beobachter die Lösung genannt, die die Gewerkschaften beim Unternehmen Desso in Dendermonde ausgehandelt hatten. Desso stellt Bodenbeläge her. Es gab da bislang auch eine Abteilung "Kunstrasen" -  und die soll geschlossen werden. Die Entscheidung fiel Ende Juni. Damit standen 79 Arbeitsplätze auf der Kippe.

Es begannen die üblichen Sozialverhandlungen: auf der einen Seite die Gewerkschaften, auf der anderen die Direktion.
In der Zwischenzeit meldet ein Konkurrent Interesse an einer Übernahme der Kunstrasenproduktion von Desso an: Das Unternehmen Domo - keine 20 Kilometer entfernt gelegen - würde sogar Mitarbeiter übernehmen.

Daraufhin hätten die Gewerkschaften ihre Strategie geändert, erklärte Patrick De Backer von der sozialistischen Gewerkschaft FGTB in der VRT. Man habe dann der Direktion einen Alternativvorschlag unterbreitet: Statt Abfindungen zu bezahlen, könnte man das Geld doch auch einsetzen, um die verbleibenden Mitarbeiter im Betrieb zu halten; die könnten ja auch in anderen Abteilungen arbeiten; altersbedingte Abgänge würden dann früher oder später die Personaldecke wieder auf Normalstand bringen.

Und dann müsste eben niemand entlassen werden...

Also, zusammengefasst: Das Geld, das eigentlich für Abfindungen zur Verfügung stand, sollte eben nicht für Entlassungen ausgegeben werden, sondern für den Erhalt der Arbeitsplätze. Ein Traum-Abkommen also: Die Zahl der Entlassungen wird von 79 auf null gedrückt; der eine Teil der Belegschaft wechselt zu Domo, also dem Unternehmen, das die Kunstrasensparte übernimmt; der andere Teil wird betriebsintern anderswo eingesetzt.  "Und wir dachten, wir hätten Gewerkschaftsgeschichte geschrieben", sagt Carl De Clercq von der CSC in der Zeitung Het Nieuwsblad.

Das Personal sah das allerdings anders. Die kalte Dusche kam bei der erforderlichen Ur-Abstimmung: mit 45 zu 42 Stimmen - also nur 3 Stimmen Differenz - lehnten die Mitarbeiter den Deal ab. Ja, knapp sei es gewesen, sagt Carl De Clercq auch in der VRT. Mit dem Resultat, dass wir uns jetzt genau in dem Szenario wiederfinden, das wir eigentlich vermeiden wollten; jetzt geht es nämlich um Entlassungen...

Stellt sich die Frage: Warum verwirft eine Mehrheit der Mitarbeiter ein Abkommen, das nach einhelliger Beobachtermeinung durchaus anständig war? Nun, die Zeitungen Het Laatste Nieuws und Het Nieuwsblad glauben da, mehrere mögliche Gründe ausgemacht zu haben: Erstens: Das Unternehmen, das die Mitarbeiter übernehmen will, bezahlt schlechter. Allerdings: genau um das zu kompensieren, war eine Prämie ausgelobt worden in Höhe von zunächst 6.000 Euro. Zweitens: die Distanz zwischen beiden Unternehmen habe mitgespielt: 14 Kilometer, naja, das ist allerdings nicht die Welt... Und, drittens: so mancher habe wohl auf eine fette Abfindung gehofft, wie sie etwa bei Opel in Antwerpen gezahlt worden ist. Das, so sagt der FGTB-Mann Patrick De Backer, das sei allerdings absolut unrealistisch.

Arbeitgeber erbost

Das Unternehmen Desso hat nach der Ablehnung des Entwurfs durch die Mitarbeiter die - nennen wir es mal - "Umzugsprämie" sogar verdoppelt, auf jetzt 12.000 Euro, für diejenigen also, die bereit sind, im 14 Kilometer entfernten Unternehmen Domo anzufangen. Das wiederum brachte nicht nur die Arbeitgeberverbände auf die Palme. "Erpressung zahlt sich aus", polterte heute die flämische Zeitung Het Laatste Nieuws. Das sei doch verkehrte Welt, sagte auch Caroline Deiteren von der flämischen Mittelstandsvereinigung UNIZO im VRT-Rundfunk. Das zeige doch, dass im Kündigungsrecht einiges schief laufe. Offensichtlich stünden hier nämlich ausschließlich möglichst hohe Abfindungen im Mittelpunkt und nicht der Erhalt von Arbeitsplätzen.

Ende vom Lied: Alle betroffenen Mitarbeiter von Desso haben jetzt drei Möglichkeiten: entweder, sie wechseln zum Unternehmen Domo; oder: sie akzeptieren einen neuen Job innerhalb des Betriebs; oder: sie werden entlassen. Für diejenigen fordert UNIZO in der Zeitung Het Nieuwsblad aber, dass man ein Exempel statuiert: Wer nach dieser Vorgeschichte von Desso entlassen wird, so UNIZO-Präsident Van Eetveld, der könne auch kein Recht auf Arbeitslosenunterstützung haben. Die Desso-Mitarbeiter stehen derzeit jedenfalls am flämischen Medienpranger, und zugleich ist die Diskussion über das Kündigungsrecht neu entfacht...

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