Auf seiner Website versprach Ben Weyts, dass auch nach den Kommunalwahlen in keiner der von der N-VA regierten Gemeinden ein Verbot gegen die wallonische Flagge ausgesprochen werde.
"Wir respektieren die wallonische Identität und haben keine Angst vor der wallonischen Flagge", führte der flämische Nationalist aus: "Alle Pfadfindergruppen sind bei uns mit Fahnen und Wimpeln willkommen".
Mit seiner Aussage reagiert der Vizepräsident auf eine Gemeinderegelung in Jalhay, die das Hissen der flämischen Flagge verbietet. Nach Angaben der RTBF hätten sich mehrere Anwohner darüber beschwert, dass ein Zeltlager von flämischen Pfadfindern die Fahne mit dem flämischen Löwen bei ihrem Camp hochgezogen hatte. Seitdem dürfen in Jalhay nur noch die belgische, wallonische, europäische Flagge oder die Fahne der Pfadfindervereinigung gehisst werden.
Das Zeltlager bietet inzwischen aber noch anderen Zündstoff: Offenbar gibt es ein Problem durch die mitgebrachte Beschallungsanlage. Der Besitzer des Geländes sagte in der Zeitung "L'Avenir", Beschallungsanlagen seien auf seinem Grundstück prinzipiell verboten. Weil sich die Pfadfinder nicht daran hielten, habe er ihnen zeitweise den Strom abgestellt. Außerdem erklärte der Landwirt, dass diese Gruppe wohl nicht mehr ihr Zeltlager in Jalhay errichten wolle. Grund sei nicht der Streit um die Flagge, sondern um die Beschallungsanlage.
de standaard/b/ok/la meuse/ake - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)
Die ganze Gesichichte ist doch zum Totlachen. Die Gemeinde Jalhay macht sich selber lächerlich. Hätte es sich um die Fahne mit Nazi-Symbolen gehandelt, dann wäre die Handlungsweise in Ordnung. Aber der flämische Löwe ist die Fahne einer demokratisch regierten Region Belgiens und nicht nicht die Fahne irgendeiner Bananenrepublik mit einem Diktator an der Spitze. Die ganze Geschichte heizt nur die Gemüter an und ist dem Frieden im Land abträglich.
Ich empfehle allen flämischen Pfadfindern und deutschsprachigen KLJ-Lagern, die Gemeinde Jalhay in Zukunft zu meiden. Allen kritischen Lesern und Hörern empfehle ich eine kritische Kontakt-Mail an das Kollegium der Gemeinde Jalhay.
Zum Totlachen finde ich das Verhalten der Verantwortlichen der Gemeinde Jalhay nicht.
Die Gemeinderegelung die das Hissen der flämischen Flagge auf ihrem Gebiet verbietet ist nach meiner Meinung Verfassungswidrig und verstößt gegen gültige Menschenrechte.
Den Anwohner die sich darüber beschwert haben , dass ein Zeltlager von flämischen Pfadfindern die Fahne mit dem flämischen Löwen bei ihrem Camp hochgezogen hatten sowie die Gemeindevertreter, würde ich anraten sich wie Belgier zu benehmen. Oder gehört die Gemeinde Jalhay nicht zu Belgien?
Hat sich die BRF-Redaktion vergewissert, ob die besagte Gemeinderegelung tatsächlich besteht ?
Die Nachrichtenagentur Belga sowie mehrere Zeitungen haben über die Regelung in der Gemeinde Jahlhay berichtet. Zumindest eine Quelle zitiert den Bürgermeister, der die entsprechende Gemeindeverordnung bestätigt.
Ja, der Bürgermeister hat diese Verordnung in den Nachrichten des französischsprachigen Fernsehens vorgelesen. Er hat ebenfalls erklärt, dass bei Übertretung dieser Verordnung alle Jugendgruppen die demselben Verband angehören ein dreijähriges Campverbot auf dem Gebiet der Gemeinde Jalhay erteilt werden kann. Das Gemeindekollegium wird in Kürze darüber befinden. Das ist touristische Werbung für die ganze Gegend und die Vermieter dieser Gelände werden es ihm danken.
In den Abendnachrichten der RTBF die erstmals darüber berichtete wurde tatsächlich ein kurzer Auszug dieser Polizeiverordnung gezeigt. Diese Regelung existiert also tatsächlich in Jalhay und offensichtlich auch in anderen Gemeinden des Bezirks Verviers. Die "Charta für Jugendlager" der Französischen Gemeinschaft (eine Initiative von Minister Courard) enthält jedenfalls keine Emfehlungen / Vorschriften in punkto Beflaggung. Einfach deshalb, weil es eigentlich gar kein Problem sein dürfte. Übrigens regen sich nicht einmal mehr die Etappenstädte der Tour de France über die große Zahl flämischer Fahnen auf...
Typisch Wallonen! Die Flamen als Nationalisten beschimpfen und selbst solche höchst zweifelhaften Entscheidungen treffen.
Der Bürgermeister hat die Gemeinderegelung auch im TV (RTBF und/oder RTL-TVI) erläutert. Einfach lächerlich, aber Hitzköpfe gibt es überall...
Ich stimme Herrn Werner Meyer voll zu!
Ich hoffe mal dass sich die hiesigen Pfadis, KLJler, usw. nicht durch solche Borniertheit wie in Jalhay einschüchtern lassen und Ihre DG Fahne schön flattern lassen - wo auch immer sie Ihre Zelte aufschlagen.
Die souveräne Reaktion von Ben Weyts (N-VA) ist mir sehr sympathisch.
Fahnen hin, Fahnen her: bald wird Belgien sowieso geteilt. Dann haben all die provokativen Nationalisten mit ihrem Fahnenwahn endlich ihr Ziel erreicht.