Die Wut und Empörung reißt nicht ab. Am Freitagvormittag hatten einige Hundert Menschen vor dem Klarissenkloster in Malonne, wohin sich Michelle Martin im Falle einer Haftentlassung zurückziehen will, demonstriert.
Angesichts der möglichen vorzeitigen Haftentlassung der Ex-Frau und Komplizin von Marc Dutroux könnte es jetzt gar eine Wiederauflage des Weißen Marschs geben.
Jean-Denis Lejeune, der Vater der von Dutroux entführten Julie, will am 19. August jedenfalls eine Kundgebung in Brüssel organisieren. Angeschlossen haben sich Paul Marchal, der Vater der ermordeten An, und auch Laetitia Delhez, die ihre Gefangenschaft in Dutroux' Kellerverlies überlebt hat.
Gemeinsam wollen sie zunächst gegen die mögliche Freilassung von Michelle Martin protestieren. Zugleich fordern sie eine schnelle Justiz-Reform, insbesondere in Bezug auf vorzeitige Haftentlassungen. Es sei nicht der Weiße Marsch, sagte Jean-Denis Lejeune. Aber der Esprit sei derselbe: "Wir wollen nur unserer Frustration Luft machen."
Bild: Georges Gobet (belga)
