Drei Jahre Haft in Spanien. Zu Unrecht, beteuert nach wie vor der betroffene LKW-Fahrer. Begonnen hatte alles im Jahr 1994. An der spanisch-marokkanischen Grenze wird der Fahrer angehalten, an Bord seines LKW entdeckt die Polizei gleich zwei Tonnen Haschisch. Der LKW-Fahrer wurde zu neun Jahren Haft verurteilt, von denen er ein Drittel abgesessen hat.
Der Mann hat immer beteuert, dass es nichts von der heißen Ware in seinem Lastwagen gewusst hat. Er sei vielmehr das Opfer eines Komplotts. Ein anderer, womöglich sein Chef, habe den Schmuggel hinter seinem Rücken eingefädelt. In Belgien, genauer gesagt in Dendermonde, reicht er also eine entsprechende Klage ein. Doch dann: nichts mehr. 2009 ist die Sache dann verjährt.
Ein Brüsseler Gericht hat den Fall unlängst unter die Lupe genommen, und den Kollegen in Dendermonde ein miserables Zeugnis ausgestellt: Der zuständige Untersuchungsrichter habe nichts unternommen. Und vor diesem Hintergrund habe der belgische Staat gegen Artikel 5 des europäischen Menschenrechtsvertrags verstoßen. Der belgische Staat wurde also verurteilt, kann aber noch in Berufung gehen.
standaard/rop