Demnach steht auf Mord oder Todschlag mit homophobem Hintergrund künftig lebenslange Haft.
Die geplante Verschärfung der Strafen für gewaltsame Übergriffe gegen Homosexuelle kommt quasi genau zum richtigen Zeitpunkt.
In Aalst kam es nämlich Mittwochnacht zu einem besonders schlimmen Fall von homophober Gewalt: Zwei Brüder schlugen einen bekennenden Homo ins Koma. Sie droschen auf ihn ein mit allem, was ihnen in die Finger kam. Das Opfer, ein 35-jähriger Mann, schwebte eine Zeitlang in Lebensgefahr. Auch ein Bekannter des Opfers wurde verletzt. In diesem Fall ist der homophobe Hintergrund offensichtlich erwiesen.
Vor einigen Wochen, Ende April, war in Lüttich Ishane Jarfi totgeschlagen worden, ebenfalls wegen seiner sexuellen Gesinnung.
Als Reaktion auf diesen Fall hatten die zuständigen Föderalministerinnen für Chancengleichheit und Justiz, Joëlle Milquet und Annemie Turtelboom, eine Verschärfung des Strafrechts angekündigt. Und das steht am Freitag also auf der Tagesordnung der Regierung.
Demnach soll die Höchststrafe für Mord oder Todschlag mit homophobem Hintergrund von 20 Jahre auf lebenslang erhöht werden. Auf gewaltsame Übergriffe, die klar diskriminierend motiviert sind, stehen künftig 30 Jahre statt bisher fünf.
Laut Polizeistatistiken hat die Gewalt gegen Homosexuelle in den letzten Jahren spürbar zugenommen.
Bild: Nicolas Lambert (belga)