Die Investoren an den Finanzmärkten nehmen bei belgischen Staatsanleihen derzeit Negativzinsen und damit Verlustgeschäfte in Kauf. Unser Land hat sich an den Finanzmärkten 1,5 Milliarden Euro beschafft zu einem Zinssatz von minus 0,016 Prozent. Konkret bedeutet das: Belgien wird am Ende weniger zurückzahlen müssen als es bekommen hat. Die Investoren vertrauen unserem Land, ähnlich wie zurzeit auch Deutschland, Frankreich, Dänemark, den Niederlanden und Österreich.
Die belgische Staatsschuld beträgt wieder mehr als 100 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung - zum ersten Mal seit acht Jahren. Als Gründe werden die Neuverschuldung angeführt, aber auch die gestiegenen Ausgaben für kriselnde Eurostaaten. In Zahlen ausgedrückt beträgt die belgische Staatsschuld derzeit 370 Milliarden Euro.
Die Notenbank geht allerdings davon aus, dass der Schuldenberg noch in diesem Jahr wieder unter die 100 Prozent-Marke des Bruttoinlandsprodukts sinkt. Dafür darf aber bei der maroden Dexia-Restbank nichts schief gehen und die KBC muss einen Kredit von zwei Milliarden zurückzahlen. Experten gehen nicht davon aus, dass die Ratingagenturen Belgiens Kreditwürdigkeit herunterstufen.
vrt/okr