Der Mann heißt Didier Peleman, ist 41 Jahre alt und mit einer, wie es heißt, leichten geistigen Behinderung zur Welt gekommen. So fällt ihm etwa das Lesen, Schreiben und Sprechen etwas schwerer.
Trotzdem, er steckt voller Engagement. Das hat er bisher in seinem sozialen Umfeld gezeigt, jetzt möchte er das auch politisch tun.
Er will sich dafür einsetzen, dass auch Menschen mit einem Handicap einen barrierefreien Zugang zu Wohnungen oder Wegen erhalten, dass aber auch Texte in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben werden.
Ein Kritikpunkt ist, dass Didier Peleman für das Lesen und Schreiben Hilfe benötigt. Da könnte man die Frage stellen: wenn er tatsächlich gewählt wird, wird er da von seinen Helfern bevormundet, so dass er am Ende nur als Marionette funktioniert? Ein Argument, dass der Spitzenkandidat in Gent, Veli Yuksel, entkräftet. Er sagt, Didier müsse einfach nur er selbst sein. Für die Entwicklung seiner eigenen Ideen brauche er keine Hilfe.
Die Chancen, dass er tatsächlich gewählt wird, sind nicht die besten, denn er steht auf dem 20. Listenplatz. Da ist eine Wahl zwar möglich, aber recht unwahrscheinlich. Auch hier setzen Kritiker an und sagen, die Kandidatur des geistig Behinderten sei so etwas wie ein PR-Gag. Sollte der Wähler dies auch so auffassen, könnte das für die CD&V in Gent natürlich auch eine negative Wirkung haben.
Organisationen, die sich um die Gleichstellung von Menschen mit einer Beeinträchtigung einsetzen, begrüßen aber den Schritt der CD&V und sagen einhellig, dass er in die richtige Richtung gehe. Im Grunde müsse so eine Kandidatur, wie wir sie jetzt erstmals erleben, zur normalsten Sache der Welt gehören.
Bild: Ryanbrown-at