Es gibt auch noch gute Neuigkeiten in diesen Krisenzeiten. Betrachtet man jedenfalls einige Parameter, die als aussagekräftig gelten, so mag es so aussehen, als stünde Belgien in der Eurozone gar nicht so schlecht da.
Mehr noch: Belgien hat sich aus der Gefahrenzone herausbewegt und ist derzeit Mitglied im Club der "Guten Schüler".
Gradmesser dafür: der Zinssatz für belgische Staatsanleihen. Der lag Ende letzten Jahres noch bei knapp 6 Prozent. 6 Prozent, das gilt als die Schmerzgrenze. Wird das Geld noch teurer, dann wird es für das betroffene Land fast unbezahlbar, sich frisches Geld an den Finanzmärkten zu verschaffen. Das gilt im Moment etwa für Spanien und Italien, die sich beide über 6 Prozent bewegen.
Belgien zahlt inzwischen wieder nur rund 2,7 Prozent für zehnjährige Obligationen; mehr als die Hälfte weniger als noch vor sieben Monaten.
Ein Grund dafür ist wohl auch die positive Haushaltsentwicklung: Belgien hat sein Defizit auf 2,9 und damit unter drei Prozent gedrückt. Und offensichtlich ist der Haushalt in der Spur: Es müssen nach Informationen von Het Laatste Nieuws nur rund 78 Millionen Euro gefunden werden, damit der Etat auf Kurs bleibt.
Doch Vorsicht, sagt der renommierte Ökonom Paul de Grauwe: im Moment mag Belgien als sicherer Hafen gelten, in diesen Krisenzeiten könne sich der Wind aber sehr schnell drehen...
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