Energie-Staatssekretär Wathelet will die Laufzeit des Atomkraftwerkes von Tihange um weitere zehn Jahre verlängern. Er begründete seine Haltung in der Angelegenheit heute mit strategischen Überlegungen zur Energiesicherheit.
Das Gesetz über den Atomausstieg sieht bislang die Abschaltung der AKWs von Doel 1 und 2 und Tihange 1 im Jahre 2015 vor. Nach den Vorstellungen Wathelets würde Tihange 1 erst 2025 vom Netz genommen, um den Wettbewerb im Strommarkt zu stimulieren. Die Regierung wird das Thema morgen auf der Sitzung des Ministerrates beraten.
Seit wann stimulieren Monopole den Wettbewerb, das ist doch Verdummung! Hier wird Belgien durch einen französischen Konzern in Geiselhaft genommen und dabei auch noch von der Regierung unterstützt. 10 Jahre mehr Laufzeit bedeutet 10 Jahre mehr Risiko für Belgien, die Niederlande und Deutschland. Was muss noch passieren, dass Regierungen erkennen, dass eine Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien nicht nur ökologisch der beste Weg ist sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Weshalb machen sich Länder nach wie vor von Rohstoffen wie Uran, Erdöl und Gas aus anderen Ländern abhängig, wenn sie Energien vor ihrer Haustür ernten können?!
Atomkraftwerke kosten dem Steuerzahler sehr viel Geld. Müßten die Betreiber selbst für alle tatsächlich anfallenden Kosten wie Entsorgung des Atommülls aufkommen und auch eine Versicherung in sinnvoller Höhe abschließen – so wie dies Betreiber aller anderen Industrieanlagen müssen – dann wäre Atomstrom wesentlich teurer als Strom aus Erneuerbaren Energieanlagen.
So eine Wirtschaftsweise mit Privilegien schadet dem Markt, vergrößert die Steuerlast Aller und das gesundheitliche Risiko der Bevölkerung.
Aber auch das Risiko für Haus- und Grundstücksbesitzer und Gewerbetreibende ist hoch, denn sie werden nach einer weitflächigen Verseuchung (fast) keine Entschädigung erhalten, siehe Fukushima. Die meisten Bauern, Hotelbetreiber, Firmenbesitzer und Mitarbeiter, die aus den verstrahlten Gebieten in Japan deportiert wurden, verarmen nun.