Die Unesco hat die Zechen zum Symbol für die belebte Industriegeschichte der Wallonie erklärt.
Die zuständige Unesco-Kommission in St. Petersburg hat die wallonischen Minen angenommen. Insgesamt vier stillgelegte Zechen gehören jetzt zum Weltkulturerbe der Vereinten Nationen: Die Mine Bois du Cazier in Charleroi, das Grand-Hornu bei Mons, der Bois-du-Luc in La Louvière und Blegny-Mine bei Lüttich.
In der Begründung der Unesco heißt es: Die vier Standorte symbolisieren am besten die belgische Steinkohlegewinnung im 19. und 20. Jahrhundert. Die stillgelegten Zechen: Ein Symbol für die wallonische Industriegeschichte. Geprägt von harter Arbeit und Leid, wie etwa die Katastrophe von Marcinelle, bei der im August 1956 über 260 Kumpel ums Leben kamen. Bis heute erinnert ein Museum im Bois du Cazier in Charleroi an die dramatischen Ereignisse. Mit der Anerkennung wollen die vier Stätten in der Wallonie einen Neuanfang wagen.
"Wir verpflichten uns, die Wirkungsstätten für zukünftige Generationen zu bewahren und ihnen die Geschichte zu vermitteln", erklärt Daisy Vansteene von Museum Bois-du-Luc in La Louvière. In der ehemaligen Zeche Grand-Hornu in Mons ist man innovative Wege gegangen: Das Bergwerk beherbergt heute unter anderem ein Museum für zeitgenössische Kunst. Blegny-Mine wurde dagegen zur Erinnerungsstätte umfunktioniert.
An den insgesamt vier Standorten hoffen die Betreiber auf zahlreiche Touristen. In Planung ist eine wallonische "Kohle-Route", die die vier Stätten verbindet.
Die ehemaligen Kohlebergwerke sind nicht Belgiens einzige Beiträge zum Weltkulturerbe der Unesco. Bereits dazu gehören unter anderem der Grand’Place von Brüssel, die Altstadt von Brügge, die flämischen Beginenhöfe, der Canal du Centre und verschiedene Jugendstilbauten von Victor Horta in Brüssel.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)