
Betroffen ist jeder. Die heimischen PCs sind in den meisten Fällen nicht gut gesichert und da haben die Hacker leichtes Spiel. Aber sie haben es im vergangenen Jahr vor allem auf Unternehmen und Behörden abgesehen. Dort versuchen sie sich in die Netzwerke einzuhacken und dann massiv Daten zu entwenden, erklärt Johan Denolf von der Föderalen Polizei im BRF-Interview.
Bei solchen Attacken werden ganze Netzwerke außer Betrieb gesetzt. Neue Software muss gekauft werden, manchmal sogar neue Computer. Dann kann den Unternehmen zum Beispiel durch Betriebspionage auch wertvolles Know-How verloren gehen. Und da kann der Schaden sehr schnell in die Millionenhöhe gehen. Der entstandene Schaden beträgt in Belgien bis zu drei Milliarden Euro.
In den allermeisten Fällen sind die Hacker unbekannt. Oft werden die Angriffe aus dem Ausland aus getätigt, regelmäßig aus China. Und da stellt die Polizei sich offen die Frage: Wer steckt dahinter? Sind das Einzeltäter? Organisierte Gruppen? Firmenspione? Oder steckt möglicherweise sogar die Regierung in Peking dahinter? Die Fragen sind allesamt ungeklärt.
Ein anderer wichtiger Bereich sind Bankgeschäfte im Internet. Internet-Kriminelle haben im vergangenen Jahr versucht, 1,8 Millionen Euro beim Online-Banking zu erbeuten. Die Polizei konnte die allermeisten Fälle aber aufklären und den Schaden auf "nur" 200.000 Euro beschränken.
Dann gibt es auch Betrugsfälle, wenn man im Internet einkauft. Ein anderer wichtiger Punkt ist das Bezahlen mit elektronischen Bankkarten. Da war das sogenannte "Skimming" bisher eine große Gefahr, also das Kopieren der Daten, die auf der Karte gespeichert sind - inklusive Pincode. Das Skimming ist aber stark zurückgegangen um stolze 94 Prozent im vergangenen Jahr.
Archivbild: istockphoto