Im Exorzismusprozess in Brüssel sind die sechs Angeklagten schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass die drei Männer und drei Frauen für Folterungen mit Todesfolge an einer 23-jährigen Frau verantwortlich sind. Das Urteil fiel kurz nach Mitternacht.
Die Taten liegen bereits acht Jahre zurück. Zwischen Juni und August 2004 hatten die jetzt Verurteilten bei der Frau aus Schaerbeek sogenannte "Teufelsaustreibungen" vorgenommen. Nach mehreren Sitzungen war die Frau gestorben.
Die junge Frau hatte sich in die Hände eines Exorzisten begeben, weil sie nicht schwanger werden konnte. Mehrere Wochen lang war sie geschlagen und gefoltert worden. Das Strafmaß gegen die Verurteilten wird am Montag verkündet.
Obwohl den verurteilten Tätern bis zu 30 Jahre Haft droht, wurden sie bis zum Urteilsspruch auf freiem Fuß gesetzt. Für die Familie des Opfers unverständlich. Selbst die Anwälte der Verteidigung befürchten, dass ihre Mandanten die Flucht ergreifen könnten.
alk/est - Bild: Bruno Fahy (belga)