In der flämischen Regierung hängt der Haussegen gehörig schief. Und sichtbar wird das Ganze quasi jedes Mal durch die SP.A-Ministerin Ingrid Lieten.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es unter den Koalitionspartnern erhebliche Spannungen gegeben. Anlass war der geplante Bau eines Mega-Einkaufszentrums am Nordrand von Brüssel.
Jetzt drang erneut eine E-Mail nach draußen. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate wurde im Kabinett der Ministerin eine interne Nachricht an die falschen Leute geschickt.
Sie landete nämlich unter anderem im Postfach von CD&V-Ministerpräsident Kris Peeters. Das passierte bereits am Freitag, wurde aber erst am Sonntag öffentlich. In besagter Mail bezeichnet die SP.A den Ministerpräsidenten Peeters unter anderem indirekt als "Diktator", auch die CD&V-Ministerin Hilde Crevits wird unschön beleidigt.
Hintergrund ist der geplante Bau eines Mega-Einkaufszentrums in Machelen, nördlich von Brüssel. Die SP.A ist strikt dagegen, ist aber jetzt gezwungen, eine Entscheidung der zuständigen CD&V-Umweltministerin mitzutragen, die Grünes Licht gegeben hatte. Ansonsten hing die Regierung am seidenen Faden.
Die neuerliche E-Mail-Panne ist denn auch Thema Nummer 1 in Flandern. Unter anderem steht die Frage im Raum, ob Lieten nicht zum Opfer einer SP.A-internen Abrechnung geworden ist.
Inzwischen wurde bekannt, dass die flämischen Sozialisten an ihrer Regionalministerin festhalten. Das hat der Parteivorstand der SPA bekanntgegeben.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)