Nach den Unruhen in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek hat Bürgermeister Moureaux das Versammlungsverbot nicht verlängert. Dieses galt bis 8 Uhr.
Die letzte Nacht sei ohne Zwischenfälle verlaufen und es habe auch keine weiteren Festnahmen gegeben. Man erwarte daher keine neuen Probleme, sagte ein Polizeisprecher.
Am Freitag hatten den zweiten Abend in Folge etwa 100 Menschen auf dem Platz vor dem Polizeikommissariat in Molenbeek protestiert. Ihr Unmut richtete sich gegen die Festnahme einer Frau, die gegen das Nikab-Verbot verstoßen hatte. Die Frau im Nikab hatte sich geweigert, ihr Gesicht zu enthüllen, und einer Beamtin beim Abtasten durch einen Kopfstoß das Nasenbein gebrochen.
Die Polizei geht davon aus, dass die Unruhen von der radikalen Islamistenbewegung Sharia4Belgium angezettelte wurden. Der Sprecher der Bewegung zeigte sich stolz über das Verhalten der Frau. Das in Belgien geltende Verbot, einen Ganzkörperschleier zu tragen, nannte er diskriminierend. Der Mann war kürzlich wegen Anstiftung zum Hass gegen Nicht-Muslime zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden.
vrt/jp - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)