Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und die Niederlande haben ihre jeweiligen syrischen Botschafter ausgewiesen. Auch Belgien hat den syrischen Botschafter in Brüssel zur "unerwünschten Person" erklärt.
Mehr war aber nicht möglich, erklärte Außenminister Didier Reynders. Der syrische Botschafter in Belgien kann nicht ausgewiesen werden, weil er sein Land auch bei der EU vertritt.
So viel zum Thema: "Europa muss in der Außenpolitik mit einer Stimme sprechen". Auch jetzt ist man wieder meilenweit davon entfernt. Die Entscheidung, die jeweiligen syrischen Botschafter des Landes zu verweisen, haben die betroffenen EU-Länder allein im stillen Kämmerlein getroffen; es habe zwar eine Konzertierung gegeben, heißt es etwa in Berlin oder Paris; diese Absprachen sind aber offensichtlich an Brüssel vorbeigelaufen.
Und das brachte die Belgier in eine heikle Lage. Also: Belgien hat den syrischen Botschafter zur "unerwünschten" Person erklärt; der Mann vertrete Syrien allerdings auch bei der EU, deshalb habe Belgien ihn nicht des Landes verweisen können, sagte Reynders. Hier bedürfe es also einer Entscheidung der EU.
Mit dem Rauswurf reagieren die jeweiligen Länder insbesondere auf das Massaker in der syrischen Stadt Al-Hula: Dabei wurden 110 Menschen getötet, darunter 49 Kinder. Die meisten der Opfer wurden offenbar hingerichtet. Die Ausweisung eines Botschafters gehört im diplomatischen Umgang zu den härtesten Strafmaßnahmen, über die ein Land verfügt.
rop Bild: Nathalie Bidoul (belga)
Und wer sind die EU Staaten die ihre diplomatischen Beziehung aufrecht erhalten?