Mit der Frage nach Obergrenzen bei den Gehältern der Topmanager von Staatsbetrieben wird sich eine Arbeitsgruppe befassen. Das hat das Kernkabinett in Brüssel am Vormittag entschieden.
Der zuständige Staatsminister Magnette will die Höchstgrenze für das Jahreseinkommen der Spitzenmanager in öffentlichen Unternehmen auf 290.000 Euro begrenzen. Darin sollen Bonizahlungen bereits enthalten sein. Auch Abschiedsprämien könnten künftig begrenzt werden, und zwar auf ein Jahresgehalt.
Mit seiner Initiative stieß der PS-Politiker bei seinen Ministerkollegen durchweg auf Zustimmung. Sie erklärten, in Zeiten der Krise sei müssten auch Manager von staatlichen Betrieben ihren Beitrag leisten.
Ministerin Milquet wies aber darauf hin, dass einige Staatsbetriebe mit Privatunternehmen konkurrieren müssen, wie zum Beispiel Belgacom und bpost. Sie hatte die Bildung einer Arbeitsgruppe vorgeschlagen. Finanzminister Vanackere kritisierte, dass bereits im Vorfeld der Beratungen Informationen in der Presse erschienen seien.
Magnette hatte sich erstmals öffentlich für Obergrenzen bei den Gehältern der Führungskräfte von Staatsbetrieben ausgesprochen, nachdem bekannt geworden war, dass Belgacom-Chef Bellens letztes Jahr 2,6 Millionen Euro verdiente, sein Post-Kollege Thijs 1 Million.
rtbf/belga/est - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)