Die Dominikanische Republik. Ein Urlaubsparadies in der Karibik. Aber auch eines der weltweit größten Drogenlager. Und wegen der vielen Touristen: ein Schleusentor Richtung Europa.
Vier Mal die Woche landen in Brüssel Passagiermaschinen aus Punta Cana, der Haupturlaubsregion in der Dominikanischen Republik. Und auf jedem Flug macht der belgische Zoll mindestens einen Drogenfund.
Die Verstecke werden immer einfallsreicher, sagt Pol Meulenière, Leiter der Drogenfahndung am Brüsseler Flughafen. In letzter Zeit würden junge Mütter sogar Kokain zwischen den Windeln ihrer Babys verstecken, sagt Meulenière. Ansonsten sind es die klassischen Verstecke: doppelte Böden in Gepäckstücken oder auch Hohlräume in Koffergriffen.
Geschmuggelt wird alles: von Marihuana bis Ecstasy. Meistens sind es Spanier oder Niederländer, die in Brüssel erwischt werden. Im vergangenen Jahr knapp 120 Drogendealer. Tendenz steigend. Und auch die beschlagnahmte Menge an Rauschmitteln ist beeindruckend: Letztes Jahr waren es 5.000 Ecstasy-Pillen, fast 400 Kilogramm Kokain, 40 Kilo Marihuana, 20 Kilo Heroin und zehn Kilo Haschisch. Auch hier: Tendenz steigend.
Wenn die Flugzeuge in Brüssel entladen werden, schaffen Komplizen die Drogen bei Seite. Gepäckabfertiger, die mitverdienen am florierenden Geschäft mit den verbotenen Rauschmitteln. Auch ihnen haben die Drogenfahnder den Kampf angesagt. Das Ermittlerteam am Brüsseler Flughafen soll noch vor den Sommerferien verstärkt werden.
Bild: Orlando Barria (epa)