Zunächst empfing er den amtierenden Premierminister Verhofstadt zu einer gut eineinhalbstündigen Unterredung. Gerüchte, wonach das Staatsoberhaupt den Premier mit einer Sondermission betraut habe, wies der Sprecher Verhofstadts umgehend zurück. CD&V/N-VA und die Open VLD gaben unterdessen der cdH die alleinige Schuld am Scheitern der Koalitionsverhandlungen. Partei-Präsidentin Milquet habe zu keinem Zeitpunkt konstruktiv an einer Vereinbarung über eine Staatsreform und dem Zustandekommen einer neuen Regierung mitgearbeitet. Die cdH-Chefin wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, der Kartellpartner der CD&V trage die Hauptverantwortung für die gescheiterten Bemühungen, da die N-VA an Forderungen festgehalten habe, die für die Frankophonen nicht annehmbar gewesen seien. Es wird erwartet, dass König Albert morgen einen neuen Regierungsbildner benennen wird. Dabei könnte es sich um MR-Präsident Reynders handeln. Dessen Partei bekräftigte, dass eine Dreier-Koalition mit den Sozialisten ausgeschlossen sei. Die flämischen Christdemokraten stellten ihrerseits klar, dass sie nur einer Regierung mit Yves Leterme als neuem Premierminister beitreten würden.
Regierungskrise : König führt Konsultationsgespräche - Benennung eines neuen Regierungsbildners noch offen
Nach dem Rücktritt von Yves Leterme als Regierungsbildner hat König Albert gestern Abend neue Konsultationsgespräche aufgenommen.