. Offenbar will die belgische Regierung möglichst schnell die Führungsspitze austauschen. In diesem Fall hätte Mariani nach Informationen der Zeitung "De Standaard" Anspruch auf eine stattliche Entschädigung.
Dexia hat nicht nur anscheinend Liquiditätssorgen, sondern auch ein Führungsproblem. Die derzeitige Chefetage ist quasi auf Abruf - gerade in einer derart heiklen Phase braucht ein Unternehmen aber eine Führungsspitze, die schlagkräftig ist und nach vorne blickt, sind sich Fachleute einig.
Allen voran Belgien hat ein vitales Interesse daran, dass Dexia wieder auf Kurs kommt. Schließlich hat der belgische Staat für Dexia mit über 50 Milliarden Euro gebürgt.
Derzeit ist der belgische Altpremier Jean-Luc Dehaene Verwaltungsratspräsident, Hauptgeschäftsführer ist der Franzose Pierre Mariani. Den würden die Belgier gerne austauschen. An die Stelle sollte Karel De Boeck treten, ein ehemaliger Fortis-Spitzenbanker, dessen Qualitäten niemand in Zweifel zieht.
Einziges Problem: Marianis Vertrag läuft noch ein Jahr. Wenn er früher ausscheidet, dann bedeutet das nach dem geltenden französischen Recht, dass er Anspruch auf maximal ein doppeltes Jahresgehalt hat - konkret wären das 2,4 Millionen Euro.
"Nicht mit mir", machte Premierminister Elio Di Rupo klar. Kein Goldener Handschlag für Mariani, ließ er verlauten. Damit pokert der Premier hoch, meint De Standaard, weil die Rechtslage für Mariani sprechen würde.
Archivbild: Eric Lalmand (belga)
Warum lässt man Mariani nicht bis zum Ende seines Vertrags das Laub vor der DEXIA-Zentrale harken? Das würde statt 2.400.000,- "nur" 1.200.000,- Euro kosten.