Die schweren Anschläge der Taliban vom vergangenen Wochenende in Kabul machen deutlich, wie angespannt die Lage Afghanistan noch immer ist. Der geordnete Rückzug der Nato-Staaten Ende 2014 wird alles andere als einfach.
Die USA sind der Überzeugung: Ohne Geld der Nato-Staaten wird Afghanistan seine eigenen Soldaten im Kampf gegen die Taliban nicht bezahlen können. Deswegen bittet US-Außenministerin Hillary Clinton um Unterstützung - auch in Belgien.
Bei einem Treffen mit Clinton hat Premierminister Di Rupo zugesichert, 15 Millionen Dollar (umgerechnet 11,4 Millionen Euro) ab 2014 zehn Jahre lang zur Unterstützung der afghanischen Armee beizutragen. Doch nicht einfach so, sagt Außenminister Didier Reynders. Er forderte konkrete Garantien von der afghanischen Regierung - unter anderem in Sachen Menschen- und Frauenrechte.
Seit Mittwoch beraten die Außen- und Verteidigungsminister der Nato in Brüssel. Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen freute sich darüber, dass mehrere Mitgliedstaaten schon konkrete Geldzusagen gemacht haben.
Treffen mit Lawrow
Heute (Donnerstag) treffen die Außenminister der 28 Nato-Staaten ihren russischen Kollegen Lawrow. Dabei geht es vor allem um die vom Bündnis geplante und bisher von Moskau strikt abgelehnte Raketenabwehr in Europa. Beim Nato-Gipfel im Mai in Chicago will das Bündnis die begrenzte Einsatzfähigkeit des Systems verkünden.
Die Minister wollen aber mit Lawrow auch über den Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan sprechen: Ein großer Teil des Militärmaterials soll über Zentralasien und Russland nach Europa gebracht werden. Endgültig beschließen will das Verteidigungsbündnis seinen Abzug aus Afghanistan auf dem Nato-Gipfel von Washington im Mai.
Bild: Dirk Waem (belga)