Alle drei Gewerkschaften der belgischen Gefängniswärter haben eine nationale Streikankündigung hinterlegt.
Zuvor hatten sie die von Justizministerin Turtelboom und der Direktion des Strafvollzugs vorgeschlagenen Maßnahmen als unzureichend abgelehnt.
Die Streikankündigung gilt sowohl für die flämischen als auch für die wallonischen Gefängnisse.
Ein Sprecher der Sozialistischen Gewerkschaft bezeichnete die Vorschläge von Justizministerin Turtelboom, die Haftanstalten mit Metalldetektoren auszurüsten, als total unzureichend. Die Ministerin habe jetzt drei Tage Zeit, die Verhandlungen mit neuen Vorschlägen wieder aufzunehmen.
Auch die christliche und liberale Gewerkschaft äußerten ihren Unmut. Vor allem das Fehlen von konkreten und realistischen Terminen für die Umsetzung von Lösungen sei ein großes Problem.
Mit der Streikankündigung soll Druck auf die Regierung und insbesondere auf die Justizministerin ausgeübt werden. Falls innerhalb von zehn Tagen keine befriedigenden Verhandlungsergebnisse erzielt würden, werde gestreikt, so ein führender Vertreter der liberalen Gewerkschaft. Die Gefängniswärter müssten sich sicher sein können, dass zur Verbesserung der Sicherheit in den Strafvollzugsanstalten kurzfristig Lösungen gefunden und angewandt würden.
In mehreren Gefängnissen des Landes versieht das Personal bereits seit Anfang der Woche nur noch einen Minimaldienst, um so gegen die jüngsten Gefangenenausbrüche zu protestieren, bei denen Wärter als Geiseln genommen und zum Teil verletzt worden waren.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)