Es gibt aber auch Gefängnisse, in denen inzwischen wieder nach üblichem Dienstplan gearbeitet wird.
Mit dem Arbeitsausstand demonstrieren die Wärter ihre Solidarität mit zwei Kollegen aus Arlon. Sie waren am Freitag von fliehenden Häftlingen angegriffen und dabei schwer verletzt worden.
Nach einem 24-stündigen Streik haben die Gefängniswärter von Arlon am Morgen den Dienst mit Einschränkungen wieder aufgenommen.
In Andenne, wo die Wärter nach einem Ausbruchsversuch bereits letzten Sonntag in den Streik traten, sind einige Mitarbeiter wieder zur Arbeit erschienen. Immer noch sind aber auch Polizisten dort zur Bewachung der Insassen im Einsatz, weil einige Wärter den Streik fortsetzen.
Scanner sollen helfen
Morgen treffen Vertreter der Gefängniswärter Justizministerin Turtelboom in Brüssel. Turtelboom schlägt vor, Häftlinge künftig nach einem Freigang zu scannen, um festzustellen, ob sie gefährliche Gegenstände mit sich führen. Dazu will sie 800.000 Euro für entsprechende Geräte freimachen.
Ein Richter hat offenbar verhindert, dass gegen einen der beiden Ausbrecher von Arlon strengere Haftbedingungen verhängt werden. Die Gefängnisdirektion wollte dies durchsetzen, weil der Mann aggressiv und gefährlich war. Der Richter fand, dass keine ausreichenden Gründe dafür vorliegen würden.
Der Häftling war im vergangenen Jahr schon einmal aus dem Gefängnis von Nivelles ausgebrochen. Auch damals hatte er einen Wärter als Geisel genommen. Bei dem Ausbruch aus Arlon am Freitagabend hatten er und sein Komplize zwei Wärter als Geiseln genommen und verletzt. Von beiden Ausbrechern fehlt weiterhin jede Spur.
rtbf/vrt/okr - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)