Seit Mittwoch atmet Brüssel wieder langsam auf: Die U-Bahnen verkehren, auch Straßenbahnen und Busse sind vereinzelt unterwegs. Der Protest der STIB-Mitarbeiter dauert zum sechsten Tag in Folge an. Ab Freitag soll der Verkehr dann wieder normal laufen.
Die STIB-Mitarbeiter fordern konkrete Zusagen von der Politik. Und die haben sie seit dem Mittwochabend. Die Direktion der STIB und die Gewerkschaften haben mit Innenministerin Milquet einen Kompromiss ausgehandelt.
Die Föderalregierung und die Brüsseler Regionalregierung haben zugesichert, dass am Freitag 70 zusätzliche Polizisten ihren Dienst in der Hauptstadt aufnehmen werden. Bis zum Ende des Jahres sollen es 400 sein. Auch der Sicherheitsdienst der Verkehrsbetriebe wird verstärkt.
Getöteter STIB-Kontrolleur wird heute beigesetzt
Der getötete STIB-Kontrolleur wird am Donnerstagnachmittag in einer Moschee in Schaerbeek beigesetzt. Die STIB-Direktion hat ihren Beschäftigten erlaubt, an der Abschiedsfeier teilzunehmen. Aus Respekt vor dem Opfer soll der gesamte öffentliche Verkehr in Belgien am Donnerstagachmittag für einige Augenblicke stillstehen. Auch die Verkehrsbetriebe De Lijn und TEC sowie die SNCB wollen sich daran beteiligen.
Nach einem Unfall mit einem Bus war der STIB-Mitarbeiter am vergangenen Samstag zur Schadensaufnahme in den Stadtteil Molenbeek gerufen worden und dort von einem Bekannten des Autofahrers tödlich verletzt worden.
Taxifahrer profitieren
Die Gewinner des sechstägigen Streiks sind offenbar die Brüsseler Taxifahrer.
Zahlreiche Taxikunden beklagten sich in den letzten Tagen über drastische Preissprünge. Einige Fahrer sollen ihre Tarife sogar verdreifacht haben.
vrt/alk/sh - Bild: Kristof Van Accom (belga)