Vor einigen Tagen hat Brussels Airlines neueste Geschäftsergebnisse vorgelegt - und die Zahlen waren nicht so gut: Im vergangenen Jahr verbuchte man demnach einen Verlust von 80 Millionen Euro.
Schuld seien unter anderem die hohen Kerosinpreise, aber vor allem der Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Hauptkonkurrenten Ryanair. Ryanair, am Flughafen Charleroi aktiv, hat sein Personal nach irischem Recht eingestellt: Resultat sind unter anderem viel niedrigere Lohnkosten.
So kann es nicht weitergehen, wiederholt Brussels Airlines seither bei jeder Gelegenheit. Die Gesellschaft fordert eine Sonderregelung, damit man mit der Konkurrenz wirklich auf Augenhöhe sein kann.
Aus einer Forderung wird jetzt also eine Drohung: Wenn die Regierung nicht schnellstens eine steuerliche Ausnahme für das Brussels Airlines-Personal vorsehe, dann sei man gezwungen, Belgien zu verlassen, zitiert die Zeitung De Morgen den Hauptgeschäftsführer der Gesellschaft.
Laut De Morgen will die Regierung hier aber nicht nachgeben. Würde man für Brussels Airlines eine Ausnahme machen, dann wäre das ein Präzedenzfall. Sämtliche Branchen würden mit einer ähnlichen Forderung bei der Regierung anklopfen. "Kommt nicht infrage", zitiert das Blatt regierungsnahe Quellen.
morgen/rop - Bild: François Walschaerts (belga)