Bernard Wesphael: grünes Urgestein, Ecolo-Mitglied der ersten Stunde. 1980 gehörte er gar zu den Mitbegründern der frankophonen Grünen. In den letzten Jahren war Wesphael, der zum ausgeprägt linken und laizistischen Flügel von Ecolo gehörte, parteiintern aber zunehmend ins Abseits geraten.
Er selbst warf seiner Partei vor, sich von den Ursprungsidealen zu entfernen. Anfang des Monats hatte er dann seinen Parteifreunden quasi die Gretchenfrage gestellt: Er kandidierte im Tandem mit Marie Corman für den Parteivorsitz.
Das Ergebnis der Wahl am 4. März war für Wesphael ernüchternd: Das Duo landete mit 15 Prozent auf dem dritten und letzten Platz. Der nächste Rückschlag kam postwendend. Weil Emilie Hoyos mit Olivier Deleuze den Ecolo-Vorsitz übernommen hatte, musste Hoyos als Vorsitzende des Wallonischen Parlaments ersetzt werden. Und zu ihrem Nachfolger wurde nicht etwa Bernard Wesphael bestimmt, sondern mit Patrick Dupriez ein eher unbeschriebenes Blatt.
Für Wesphael muss das wohl der berühmte Tropfen gewesen sein. Jetzt zog er seine Konsequenzen und verlässt die Partei. Er tue dies ohne Bitterkeit und er werde auch sein politisches Engagement fortsetzen, sagte Wesphael. "Wir nehmen die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis", ließen die beiden Ecolo-Co-Präsidenten wissen. Zugleich würdigten Hoyos und Deleuze das jahrzehntelange Engagement von Bernanrd Wesphael.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)
