Fast fünf Monate hat die Ermittlungsarbeit des Dexia-Sonderausschusses gedauert. Er wurde Anfang November auf die Schienen gesetzt. Die Parlamentarier sollten die Ursachen für den Crash der Dexia ausleuchten.
Gut einen Monat zuvor, am 10. Oktober, mussten erneut Frankreich, Belgien und Luxemburg die Bank vor dem Untergang retten. Belgien übernahm dabei nicht nur die belgische Bank, die inzwischen Belfius heißt, sondern auch Staatsgarantien in Höhe von über 50 Milliarden Euro.
Die tiefen Ursachen für den Crash sieht der Ausschuss in der Unternehmensstrategie zwischen 2006 und 2008, als der Franzose Pierre Richard und der Belgier Axel Miller am Ruder waren. Damals habe man die Augen größer als den Bauch gehabt.
Der Sonderausschuss verabschiedete auch eine Reihe von Empfehlungen, hier allerdings mit den Stimmen der Mehrheit gegen die der Opposition. Diese Empfehlungen seien bei weitem zu zaghaft, kritisierte etwa Georges Gilkinet für ECOLO. Man hätte etwa plädieren müssen für eine Reform des Bankensystems oder eine Neuverhandlung zwischen Frankreich und Belgien über die Verteilung der Risiken der Dexia-Restbank.
Archivbild: Dirk Waem (belga)