
Familie und Job unter einen Hut zu bringen, das ist nicht immer ganz so einfach. Zumindest Abhilfe schaffen soll hier der Elternschaftsurlaub. Hier handelt es sich um eine Art Zeitkredit: junge Väter und Mütter mit Kindern unter zwölf Jahren haben demnach Anrecht auf jetzt vier Monate Zusatzurlaub.
Dieser kann flexibel genommen werden: ganz- oder halbtags oder gar zu einem Fünftel, also an einem Tag in der Woche. Dafür gibt es eine staatliche Prämie, die etwa für eine Vollzeit-Unterbrechung knapp 700 Euro pro Monat darstellt. Für das laufende Jahr gilt diese Neuregelung nur für Eltern von Kindern, die nach dem 8. März zur Welt gekommen sind.
Kritik von Arbeitgeberseite
Die Verlängerung des Elternschaftsurlaubs um einen Monat wurde Belgien durch die EU auferlegt. Die Arbeitgeber reagierten verschnupft auf die Maßnahme. Die sorge nur dafür, dass noch mehr Mitarbeiter zeitweilig abwesend seien. Die deswegen anfallende Mehrarbeit müsse dann von den Kollegen übernommen werden, was nur den Stress steigere, hieß es in einer Stellungnahme der flämischen Mittelstandsvereinigung UNIZO.
Deswegen plädiere man dafür, dass diese Verlängerung des Elternschaftsurlaubs durch eine Beschneidung anderer Zeitkredit-Formen aufgefangen werden sollte.
Die Kosten für den Föderalstaat werden auf zwei Millionen im laufenden Jahr bis mittelfristig knapp zehn Millionen Euro pro Jahr geschätzt.
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