Die Arbeitslosenquote war im vergangenen Jahr so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das berichtet die Zeitung Le Soir unter Berufung auf den jüngsten Jahresbericht des Landesamts für Arbeitsbeschaffung, ONEM.
Besonders ausgeprägt war die Wetterbesserung am Arbeitsmarkt in der Wallonie. Dort ging die Arbeitslosigkeit im Jahr 2011 um 6,2 Prozent zurück. In Flandern blieb die Quote bei einem leichten Plus von 0,2 Prozent mehr oder weniger stabil. Begründet wird die positive Entwicklung unter anderem mit der vergleichsweise guten Konjunktur im vergangenen Jahr. Auch habe die Regierung die Kurzarbeit gefördert, wodurch Entlassungen vermieden wurden.
In Brüssel gibt es allerdings eine umgekehrte Entwicklung: In der Hauptstadt explodierte die Arbeitslosigkeit. Im Zeitraum zwischen 2007 und 2011 wurde eine Steigerung von über sieben Prozent verzeichnet. Betroffen sind hier vor allem Ausländischstämmige aus nicht EU-Ländern. In dieser Gruppe stieg die Arbeitslosigkeit zwischen 2007 und 2011 um über 15 Prozent an. Zweite Problemgruppe: die über 50-Jährigen, von denen immer noch zu wenige lange genug im Arbeitsleben bleiben.
Allein diese Entwicklungen zeigen, dass man die Zahlen durchaus relativieren müsse, wird Arbeitsministerin Monika De Coninck zitiert. Außerdem müsse man im laufenden Jahr diese Zahlen erstmal halten, da sich ja die Konjunktur eingetrübt habe.
Bild: Philippe Huguen (afp)