Das Achtelfinalrückspiel bei Hannover 96 bedeutet für Standard Lüttich ein Jubiläum. Zum 200. Mal in ihrer Vereinsgeschichte treten die Rouches zu einer Begegnung in einem europäischen Wettbewerb an. Am liebsten würden die Lütticher das Ereignis mit dem Einzug in die nächste Runde feiern.
Doch das ist alles andere als eine leichte Aufgabe. Nach dem 2:2 vor 14 Tagen in Sclessin muss Standard Lüttich zum Weiterkommen nämlich auswärts gewinnen oder 3:3 spielen.
Hannover 96 gilt als Favorit
Als Bundesligateam, das sich in der Meisterschaft regelmäßig mit Gegnern wie Dortmund, Bayern, Schalke oder Gladbach messen muss, wird Hannover 96 als Favorit gehandelt. Denn im Gegensatz zum Hinspiel in Lüttich stehen Hannover-Trainer Mirko Slomka für die Rückrunde bis auf den angeschlagenen Mame Diouf alle Leistungsträger zur Verfügung. Vor allem der torgefährliche Ex-Aachener Jan Schlaudraff ist wieder einsatzbereit und heiß auf den bereits vierten Vergleich mit den Lüttichern. Bevor Standard für das Achtelfinale die 96er zugelost bekam, standen beide Gegner sich ja in der Gruppenphase schon gegenüber. In Hannover trennte man sich 0:0, in Sclessin gewann Standard mit 2:0.
Somit wird Hannover nicht den Fehler machen, seinen belgischen Gegner heute Abend zu unterschätzen. Offenbar hat Trainer Slomka die Order ausgegeben, nicht auf ein kleines Unentschieden, sondern auf Sieg zu spielen.
Standard wittert seine Chance
Natürlich gibt Standard Lüttich sich nicht im Voraus geschlagen und wittert seine Chance. Dazu bedarf es einer konzentriert agierenden Abwehr vor dem Kasten von Sinan Bolat, der in dieser Saison ja schon einige fertige Tore vereitelte. Im Angriff setzt Standard auf Konter: Auf seine Torgefährlichkeit nach ruhenden Bällen und auf die Spritzigkeit seiner schnellen Spitzen Cyriac, Tchité und Gakpé.
Ob sich am Ende die leicht favorisierten Hausherren oder die Gäste durchsetzen, das wird sich ab 19:00 Uhr herausstellen und sicherlich auch vom Siegeswillen beider Kontrahenten abhängen. In einer Partie, zu der Standard Lüttich im Gedenken an die Opfer der Buskatastrophe mit einem Trauerflor antreten wird.
Archivbild: Yorick Jansens (belga)
