Gegen elf Uhr sind die betroffenen Eltern von den Schulen in Lommel und Heverlee aus per Bus zum Militärflugplatz Melsbroek gebracht worden, von wo aus sie mit zwei Armeeflugzeugen nach Sion im Kanton Wallis geflogen werden. König Albert und Königin Paola sind nach Melsbroek gefahren, um den Familien ihr Mitgefühl zu übermitteln.
Einige Eltern sind über das Schicksal ihrer Kinder noch nicht informiert, da die Identifizierung der Opfer noch nicht abgeschlossen ist. Den Angehörigen wird für die Dauer von drei Tagen und drei Nächten eine Unterkunft zur Verfügung gestellt.
Notrufnummer
Das Außenministerium in Brüssel hat am Mittwochmorgen eine Notrufnummer freigeschaltet, bei der sich Angehörige und andere Betroffene melden können. Die Rufnummer lautet 02/501.40.00.
Auch in der Schweiz richteten die Behörden eine Telefonhotline ein. Die Schweizer Behörden haben den Opfererkennungsdienst der belgischen föderalen Polizei gebeten, ihnen bei der schwierigen Aufgabe der Identifizierung zu helfen. Sechs Mitarbeiter werden deshalb die Eltern und Angehörigen auf dem Flug in die Schweiz begleiten. Mit an Bord sein werden auch Psychologen und Ärzte.
Premierminister Elio Di Rupo sowie Vize-Premier Steven Vanackere und Flanderns Ministerpräsident Kris Peeters werden nach dem Abflug der Angehörigen ebenfalls in den Kanton Wallis aufbrechen. Im flämischen Rundfunk sprach Di Rupo von einer unfassbaren Katastrophe und einem sehr traurigen Tag für ganz Belgien. Überall im Land haben Gemeinden und Schulen inzwischen Kondolenzbücher ausgelegt. Am Atomium in Brüssel wurde zum Zeichen der Trauer die belgische Flagge auf Halbmast gesetzt.
Ursache noch ungeklärt
Der Reisebus hatte am Dienstagabend kurz nach 21 Uhr in einem Autobahntunnel der A9 aus noch ungeklärten Gründen die linke Tunnelwand berührt und war dann frontal in eine Nothaltestelle geprallt. Die ganze Nacht über waren Retter damit beschäftigt, Opfer zu bergen. Die Verletzten wurden zum Teil mit Hubschraubern in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Die Reisegruppe hatte im Val d'Anniviers ihre Schneeklasse verbracht und war auf der Heimreise nach Belgien.
Nach dem Unglück mit 28 Toten herrscht Unklarheit bezüglich der Unfallursache. Sicher scheint, dass kein anderes Fahrzeug beteiligt war. Es scheine kaum möglich, dass der Fahrer müde gewesen oder eingeschlafen sei, sagte Staatssekretär Melchior Wathelet. Nach ersten Erkenntnissen seien die Vorschriften über die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten worden.
Der Bus der Gesellschaft Toptours war zudem mit allen nötigen Sicherheitsvorkehrungen ausgerüstet, auch mit Gurten. Das Unternehmen war auf Reisen in Skigebiete spezialisiert und die Fahrer für die Fahrt in den Alpen besonders ausgebildet.
Die Schweizer Polizei verfügt über Kamerabilder des Unfallhergangs. Von der Auswertung erhofft sie sich Erkenntnisse über die Ursache des Unglücks.
EU-Parlament legt Schweigeminute ein
Das EU-Parlament hat am Mittwoch in Brüssel eine Schweigeminute für die Opfer des Busunglücks in der Schweiz eingelegt. Auch der DG-Europaabgeordnete Mathieu Grosch bekundete sein tiefes Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer.
Mathieu Grosch betont aber auch, dass zunächst die Ergebnisse der Untersuchung abgewartet werden sollen, bevor Rückschlüsse gezogen werden können. In den vergangenen Jahren habe die EU immer wieder auf mehr Sicherheit in Reisebussen gedrängt, unter anderem durch die Gurtpflicht.
belga/dpa/vrt/jp - Bild: Yorick Jansens (belga)
Das kurz darauf von Geld geredet wird ist für mich unverständlich ein Kind kann man nicht ersetzen und auch nicht bezahlen. Man kann nichts machen....... Ich habe eine Kerze angemacht für die verstorbenen Kinder und auch für die die noch leiden vielleicht hift es allen. Für die einen eine guten Weg in den Tod, für die anderen einen guten Weg zurück ins Leben.