Die frankophone Grünen-Partei Ecolo hat eine neue Doppelspitze. Die Generalversammlung betraute bei einer Abstimmung am Abend in Louvain-la-Neuve das Duo Olivier Deleuze - Emily Hoyos mit dem Vorsitz der Partei.
Das Duo gilt als "Traumpaar": Emilie Hoyos ist Brüsselerin, Olivier Deleuze Wallone. Sie ist der junge, aufstrebende Stern, er der alte Hase.
Sie wurden im zweiten Wahlgang bestimmt und ersetzen Jean-Michel Javaux und Sarah Turine. Deleuze-Hoyos erhielten 55,3 Prozent der Stimmen, das Duo Muriel Gerkens-Benoît Hellings 44,2 Prozent. Bernard Wesphael-Marie Corman waren im ersten Wahlgang mit nur 15 Prozent ausgeschieden.
Emily Hoyos ist 35 Jahre alt und hat bei Ecolo bislang ne Bilderbuchkarriere hingelegt. War bis gestern Vorsitzende des Wallonischen Parlaments in Namür. Olivier Deleuze dagegen ist Ecolo-Mitbegründer und zählt zu den Pionieren der Partei. Anfang der 80er-Jahre war er einer der ersten grünen Abgeordneten in Belgien.
Ein Bild von ihm hat das Land geprägt: Olivier Deleuze ist damals mit dem Fahrrad vors Parlament vorgefahren. Das war zu der Zeit geradezu revolutionär. Außerdem hat sich Deleuze als Greenpeace-Direktor in Belgien einen Namen gemacht und als Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.
Die neue Ecolo-Spitze will nach eigenen Angaben zunächst den Wahlkampf vorantreiben. Die Verankerung in den Gemeinden sei für die Partei sehr wichtig. Bernard Wesphael, Patrick Dupriez oder Véronica Cremasco sollen Hoyos als Präsidentin des wallonischen Parlamentes ersetzen.
belga/jp/alk - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)