Zum ersten Mal seit zwei Jahren ist die Zahl der Verkehrstoten in Belgien letztes Jahr wieder angestiegen. 770 Menschen kamen auf den Straßen ums Leben, meldet das Institut für Verkehrssicherheit IBSR. Das waren 28 mehr als 2010, was einem Anstieg um 3,8 Prozent entspricht.
Ein wesentlicher Grund für die Zunahme sieht das IBSR im milden Winter. Dies habe dazu geführt, dass mehr Menschen unterwegs waren.
Die Bilanz fällt fast landesweit negativ aus: Flandern plus ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in der Wallonie gab es sogar knapp neun Prozent mehr Verkehrstote. Nur in Brüssel sinkt die Anzahl der tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer ganz wenig.
Für die Provinzen Antwerpen und Luxemburg fallen die Ergebnisse am schlechtesten aus: Dort hat das Institut für Verkehrssicherheit eine Zunahme der Unfälle mit Todesfolge um 25 Prozent verzeichnet. In der Wallonie passieren die meisten Unfälle nachts und am Wochenende.
Der Abwärtstrend ist erstmals gestoppt, der für Verkehrsfragen zuständige Staatssekretär Melchior Wathelet geschockt. Er will so schnell wie möglich Gegenmaßnahmen ergreifen.
Belgien hat sich vorgenommen, die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 auf 400 im Jahr zu halbieren. Allerdings halten das einige Experten für nicht durchführbar. Nach Ansicht des Instituts für Verkehrssicherheit sind die belgischen Autofahrer jetzt gefragt. Häufigste Ursachen der Unfälle mit Todesfolge hierzulande sind nämlich weiterhin unangepasste Geschwindigkeit, Alkohol am Steuer und das Nicht-Anlegen des Sicherheitsgurts.
belga/rtbf/jp - Illustrationsbild: belga