Der 34-jährige Schlossherr von Wingene war seit dem 31. Januar unauffindbar, nachdem seine Ehefrau in der Eingangshalle des Schlosses auf eine große Blutlache und eine Patronenhülse gestoßen war.
Die Geschichte klingt wie ein Krimi, der spannender nicht sein könnte. Es ist jedoch bittere Wirklichkeit. Ganz Flandern verfolgt dieses Drama bereits seit Tagen.
Gestern Nachmittag gab es ein erstes greifbares Ergebnis bei der Suche nach dem verschwundenen Schlossherrn: im Wald von Aalter, zwischen Brügge und Gent, wurde eine männliche Leiche gefunden, deren Identität jedoch zunächst nicht bekannt wurde.
Man vermutete zwar, dass es sich um den fieberhaft gesuchten Stijn Saelens handelte, doch letzte Gewissheit brachte erst eine Autopsie, deren Ergebnis gestern Abend den Verdacht bestätigte: die Leiche ist in der Tat die des 34-jährigen Schlossherrn von Wingene, von dem seit Ende Januar jede Spur fehlte.
Somit steht jetzt also unumstößlich fest, dass Stijn Saelens ermordet wurde. Über das Motiv besteht nach wie vor Unklarheit. Vermutet wird, dass sein Schwiegervater ihn beseitigen ließ, weil er mit seiner Frau und den vier Kindern nach Australien auswandern wollte, um dort einen Bio-Bauernhof zu betreiben. Jedenfalls wurden der Schwiegervater ebenso wie der Schwager und noch ein dritter nicht näher bezeichneter Mann als Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen. Der dritte Festgenommene soll als Mittelsmann den Kontakt zu den Auftragsmördern hergestellt haben.
nd/est - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)